Meine Frage ist insbesondere an die Muttersprachler gerichtet, bin aber auch sehr gespannt, wie die Sicht anderer Deutschlernenden aussieht, falls jemand seine Meinung teilen möchte.
Die Fügung sein + zu + Infinitv lässt unterschiedliche Lesarten zu, und zwar die der Notwendigkeit (müssen) oder Möglichkeit (können), wobei sich die jeweilige Bedeutungsvariante nicht immer eindeutig explizieren lässt, wie im Bespiel: Die Aufgabe ist zu lösen.
Dieser Satz kann sowohl Die Aufgabe kann gelöst werden, als auch Die Aufgabe muss gelöst werden.
Wie werden also folgende Beispiele zu interpretieren:
1. Die Beschäftigung oder Erwerbstätigkeit ist zu untersagen, wenn zu besorgen ist, daß durch sie dienstliche Interessen beeinträchtigt werden.
2. Die Aufenthaltserlaubnis ist zu verlängern, auch wenn der Lebensunterhalt nicht mehr aus eigener Erwerbstätigkeit gesichert oder die Unterhaltsverpflichtung wegen Ablaufs der fünf Jahre entfallen ist.
3. Personenbezogene Daten in Dateien sind zu löschen, wenn ihre Speicherung unzulässig ist oder […]
4. Personenbezogene Daten sind zu berichtigen, wenn sie unrichtig sind.
5. Der Zugang zu Landschaftsteilen, die sich nach ihrer Beschaffenheit für die Erholung der Bevölkerung besonders eignen, ist zu erleichtern.
Mich interessiert, mit welchen Modalverben würdet ihr diese Sätze verbinden.
Für mich sind die Lesarten von ihnen ambig. Ich weiß nicht, ob dies darauf zurückzuführen ist, dass ich keine Muttersprachlerin bin und, dass ich sie auf Polnisch übersetzte und vielleicht für einen Muttersprachler wären sie eindeutig???
Es handelt sich nämlich um verschiedene Vorschriften bzw. Gesetze, die eignetlich ganz klar interpretiert werden sollen... Hmmm?